Offene Arbeit

Als Antwort auf die veränderten Lebensbedingungen von Familien, in denen die Freiräume der Kinder von selbstorganisiertem und selbstbestimmtem Spiel mehr und mehr verschwinden, haben wir uns für das Konzept der offenen Kindergartenarbeit entschieden.

Unsere Kindergartenkinder lernen ihren Kindergarten als einen Ort kennen, in dem sie sich angenommen fühlen und als eigene Persönlichkeit geschätzt werden. Sie stehen im Mittelpunkt des Geschehens.

Seit August 2021 haben wir uns komplett von den traditionellen Gruppenstrukturen verabschiedet und arbeiten im Bezugssystem. Das bedeutet, dass die Kinder keinen Gruppen mehr zugeordnet sind. Jedes Kind bekommt einen Bezugserzieher*in, der/die in erster Linie für dieses Kind zuständig ist. Diese Fachkraft übernimmt die Eingewöhnung des Kindes, kümmert sich um die pflegerisch anfallenden Dinge, organisiert den Geburtstag des Kindes usw. Außerdem ist diese Fachkraft für die Eltern des Kindes der/die 1. Ansprechpartnerin wenn es um das gegenseitige Kennenlernen und den Austausch in Entwicklungsgesprächen über das Kind geht. Im offenen Konzept übernehmen die pädagogischen Fachkräfte aber die Verantwortung für alle Kinder und nicht nur für die Bezugskinder. Durch einen intensiven Austausch im Team, durch die Dokumentation von wichtigen Informationen, kennen alle Fachkräfte die Kinder und sind für sie als Spielpartner, Begleiter und Ansprechpartner zur Verfügung. Auch für die Eltern stehen alle pädagogischen Fachkräfte als Ansprechpartner zur Seite.                                                                                                    Unsere Aufgabe als Erzieher*in in der offenen Arbeit ist es, dem Kind eine Partner*in zu sein. Es ist an uns, das Kind zu motivieren, klare Strukturen und Grenzen zu geben, feste Rituale zu gestalten und das Kind in seiner Entwicklung zu begleiten und aufzufangen. Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist außerdem die Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung. Ein weiterer, überaus wichtiger Aspekt ist die Bereitstellung auffordernder Materialien, die zum Experimentieren einladen und die Neugier der Kinder wecken. Die Persönlichkeit jedes einzelnen Kindes vollkommen zu akzeptieren, ist jedoch das Wichtigste für uns.

Die Kinder haben zum Ankommen einen festen Garderobenplatz und bewegen sich im gesamten Tagesablauf frei in der Kita. Es gibt zwei Morgenkreise, denen sich die Kinder frei entscheidend zuordnen. Alle Kinder nehmen zunächst an einem der Morgenkreise teil, um dort morgendliche Rituale, wie ein Begrüßungslied, das Zählen der Kinder und die Tageswichtigen Themen zu hören und zu besprechen. Danach wird den Kindern noch die Möglichkeit geboten z.B. eine Geschichte zu hören, ein gemeinsames Spiel zu spielen o.ä. . Kinder die daran nicht mehr teilnehmen möchten, dürfen schon ins Freispiel gehen.

Durch die Auflösung der traditionellen Raumstrukturen ist jeder Raum unseres Kindergartens einer bestimmten LernFunktion zugeordnet (z.B. Rollenspielraum; siehe Räumlichkeiten). Die Kinder entscheiden selbst nach ihren individuellen Interessen und Bedürfnissen, wann und mit wem sie wo spielen möchten.